Was „Berufung“ wirklich meint und warum Du das nicht brauchst
Die Jagd nach der einen großen Berufung, die unserem Leben endlich den Sinn verleiht, nach dem wir uns so sehr sehnen, ist die wahrscheinlich größte Illusion unserer Zeit. Versteh‘ mich nicht falsch. Ich habe nichts gegen Sinn im Leben – im Gegenteil. Würden wir keinerlei Sinn sehen in den Dingen, die wir täglich tun, den Menschen, die uns umgeben und den Zielen, die wir uns stecken, dann könnten wir uns diese ganze Leberei doch eigentlich sparen. Und doch sind wir hier mit all unseren Träumen, Zielen, Interessen und Beziehungen. Aber – und ich weiß, mindestens die Hälfte der Persönlichkeitsentwicklungs-Branche wird mich jetzt am liebsten knebeln wollen – ich halte nicht…
Ich habe heute leider keine Berufung für dich
Manchmal beneide ich sie. Diese Menschen, die ihre Berufung kannten, kaum dass sie abgestillt waren und ihr so geradlinig folgen als wäre sie der Nordstern. Diese eine große Lebensaufgabe, die Berufung – gerne auch das „Warum“ genannt – ich hätte das gerne auch. Nicht so wie die kleinen Sternchen, die bei Dieter Bohlen vorsingen und mit zitterndem Stimmchen verkünden, dass sie einfach fürs Singen geboren seien. Vielleicht eher so wie … Gandhi. Die Spatzen pfeifen es ja auch längst von den Dächern. Heutzutage, da muss man einfach eine Berufung haben. Sonst hat man doch auch gar nicht so richtig gelebt, sonst hat ja auch gar nichts so richtig Sinn. Sagen…