Warum Unsicherheit ungeahnte Chancen mit sich bringt
„Ich kann das nicht!“
„Das müsste aber besser sein!“
„Ich bin nicht gut genug!“
„Wie soll ich mich entscheiden?“
„War meine Entscheidung richtig?“
„Wie wird es weiter gehen?“
„Was denken die Anderen über mich?“
„Werde ich scheitern?“
„Bin ich gescheitert?“
Solche oder ähnliche Gedanken sind in Situationen oder Phasen in denen ich zweifle, mein ständiger Begleiter. Ich bin unsicher im Bezug auf meine eigenen Fähigkeiten.
Alles was ich mache, erscheint mir nicht gut genug. Häufig wage ich den Schritt nicht einmal, weil ich es mir völlig sinnlos erscheint.
Oft bin ich auch unsicher, weil ich sehr laut, hektisch und eine Labertasche sein kann. Nervt das meine Mitmenschen? Ist meine impulsive Art störend? Wenn ich neuen
Menschen begegne, fühle ich meistens unbeholfen. Kann mein Gegenüber mit meiner direkten Art umgehen? Deshalb sage ich oft nichts.
Auf der anderen Seite kann ich sehr ruhig, nachdenklich und in mich gekehrt sein. Statt zu sprechen lausche ich lieber den Erzählungen. Finden sie mich dann etwa langweilig? Fragen über Fragen und keine Antworten.
In der Zeitschrift Flow (Ausgabe 28; S. 11 – 18; „Unsicher sein ist okay“) bin ich auf einen richtig spannenden Artikel zum Thema Unsicherheit dazu gestoßen.
Im Artikel wird erwähnt, dass sogar talentierte Stars wie Jodie Foster und Meryl Streep von Zeit zu Zeit unsicher sind. Jodie Foster hielt ihren Oscar Gewinn anfangs für ein Missverständnis und wartete darauf, bis jemand bei ihr daheim auftauchte und den Preis wieder abholte. Meryl Streep hat wohl auch Tage, an denen sie sich fragt, wer noch mal einen Film mit ihr sehen möchte. Ich finde das richtig krass, dass sogar diese Menschen, die mit ihrem Talent schon so viel erreicht haben, auch unsicher sind.
„Unsicherheit und Selbstzweifel gehören zum Menschen.“, erklärt der Psychologe Robert Haringsma.
Der Psychologe erläutert außerdem, dass Unsicherheit erst zum Problem wird, wenn, sie einen am Erreichen von Zielen hindern. Wenn man also unter der Unsicherheit leidet.
Die Unsicherheit bringt auch Chancen mit sich, das hat mir der Artikel zumindest verdeutlicht.
Unsichere Menschen sind häufiger erfolgreich, weil sie sich kritischer sehen und offener für Feedback sind. Zudem wirken sie nahbarer und weniger arrogant.
Ich muss sagen, das sehe ich auch so. Mir persönlich sind die Menschen, die ihre Zweifel offen zeigen, auch sympatischer als diejenigen, die sich präsentieren, als könnten sie alles.
Für seine Unsicherheit muss man sich nämlich auf gar keinen Fall schämen. Bei jeder Veränderung im Leben schwingt etwas Unsicherheit mit. Gewohntes wird hinter sich gelassen. Da ist es doch völlig logisch, dass man sich unsicher fühlt.
Wichtig ist nur, dass man sich von seiner Unsicherheit nicht unterkriegen lässt. Zweifel werden immer wieder mal da sein, das ist aber noch lange kein Grund, sich nicht zu trauen.
Ich denke auch, dass man seine Unsicherheit etwas minimieren kann, indem man an seinem Selbstvertrauen arbeitet. Je mehr man sich seiner Stärken und Schwächen bewusst macht, desto weniger unsicher wird man.
Mein Fazit zum Schluss: Unsicherheit ist menschlich! Unsicherheit ist aber kein Grund sich kleinzumachen.
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